Vergebung und Vertrauen
Für viele Menschen sind es die schmerzhaftesten Erfahrungen, die sie ihr Leben lang prägen und verfolgen. Doch es gibt etwas das uns noch mehr führt – unsere tiefe, angeborene Fähigkeit, zu lieben. Aus ihr entspringt der Wunsch, trotz großer Enttäuschungen aufzustehen und zurück ins Vertrauen zu kommen.
Vertrauen ist ein „Vorschuß“. Es gibt keine Garantie, dass unsere Hoffnung erfüllt wird. Darum fällt es schwer, doch wir wissen: Offenheit öffnet. Und es ist genau unser Zutrauen, das im andern auf Resonanz stößt und auch ihn zu Nähe und Gegenliebe einlädt. Öffnung ist also der Weg zu Kontakt, Freundschaften und Liebesbeziehungen.
Die Frage, wie wir Schweres sinnvoll integrieren und loslassen können, ist sehr wesentlich. Manchmal träumen wir davon, anderen vergeben zu können; sei es, um sich auszusöhnen oder auch, um endlich frei zu sein. Das eigentliche Vergeben können wir nicht einfach beschließen, da das Herz dem Verstand oft nicht folgen mag. Aber wir können Prozesse fördern, die Vergebung wachsen und reifen lassen und die Gnade des inneren Friedenfindens wahrscheinlicher machen.
Anders als angenommen, ist Vergebung nicht etwa eine Großzügigkeit, die ich mir oder einem andern gewähre. Sie ist ein tiefes Gefühl, eine Einsicht, dass wir letztlich alle gleich sind - selbst Täter und Opfer. Wir sind Menschen, mit Gutem und Bösem in sich, unabhängig davon, wer welche Rolle inne hatte. Das zu spüren, beendet Gram, Wiedergutmachungsforderungen und Rachegelüste; an Stelle der Sehnsucht tritt das Gefühl der sinnhaften Verbundenheit.
In diesem Seminar übst du dich in Techniken unterschiedlichster Traditionen, deine innere Weite zu fühlen und wieder in die Allverbundenheit zurückzukehren – zurück ins Vertrauen zu dir, andern und der Welt.
Literatur: Dupree: Ho´oponopono, Flanigan: Nicht vergessen und doch vertrauen, Lao Tse: Tao te king
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